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Johann Joseph Fux

Gestern durften wir mit der Motette „Angelis suis“ ein Werk von Johann Joseph Fux vorstellen. Doch wer war dieser Johann Joseph Fux überhaupt? Dem wollen wir heute auf den Grund gehen: Geboren um 1660 in Hirtenfeld bei Graz, wirkte er nach Studien in Graz und Ingolstadt ab 1696 als Organist am Wiener Schottenstift. Der kaiserliche Hof ernannte ihn in der Folge zum Hofcompositeur. 1701 wurde er Kapellmeister am Stephansdom, 1712 Vizehofkapellmeister und 1715 schließlich Hofkapellmeister in Wien, einer der bedeutensten Stellen im europäischen Musikleben der damaligen Zeit.

Fux, dessen gesamtes Leben in der Barockzeit liegt, war fasziniert von der Musik der Renaissance, die er intensiv untersuchte, um deren kompositorische Prinzipien zu verstehen. Seine Forschungen mündeten schließlich in das Lehrwerk „Gradus ad Parnassum“, d.h. „Stufen auf den Parnass“, jenem Berg, der in der griechischen Mythologie der Sitzen der Musen war. Dieses Werk ist als ständiger Dialog zwischem dem Lehrer Aloysius und seinem Schüler Joseph strukturiert, wobei der Schüler Fragen stellt und der Lehrer diese beantwortet. Unter diesem Gesichtspunkt war diese Schule pädagogisch äußerst fortschrittlich – die Namensgebung der beiden Protagonisten überließ Fux nicht dem Zufall: Hinter Aloysius verbirgt sich mit Giovanni Pierluigi da Palestrina (mit vollem Namen Giovanni Pietro Aloisio Sante da Palestrina) einer der bedeutensten Renaissancekomponisten; der Schüler Joseph ist niemand anderer als Fux selbst. Dieses Werk war aufgrund seiner klaren Struktur teils bis hinauf in unsere Zeit die Kontrapunktschule schlechthin. Fux komponierte natürlich im Stil der Barockmusik, brachte es aber in der Renaissancemusik, in deren Stil er ebenfalls schrieb, zur selben Meisterschaft.

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